Soziales Lernen

Mit fol­gen­den Meth­o­d­en und Pro­gram­men wollen wir die sozialen Kom­pe­ten­zen der Kinder sowie ihr Selb­st­be­wusst­sein unter­stützen und somit einen fried­fer­ti­gen, respek­tvollen Umgang miteinan­der fördern:

1. Klasse: Kennenlernen, Regeln und Rituale

Das soziale Ler­nen für die 1. Klasse find­et im Klassen­lehre­run­ter­richt während ein­er Sozial­stunde statt. In der 1. Klasse geht es hier­bei in erster Lin­ie um das gegen­seit­ige Ken­nen­ler­nen, den Auf­bau von Ver­trauen untere­inan­der, das Erar­beit­en von gemein­samen Regeln für den Unter­richt und für die Pausen (wie z. B. die klassenüber­greifende STOPP-Regel und das Cool-Bleiben, wenn man geärg­ert wird), das Ken­nen­ler­nen von Rit­ualen und durch diese der Auf­bau von Selb­stver­trauen und Sicher­heit in der Schule. Dies geschieht mit­tels kreativ­en und spielerischen Übun­gen. Die Kinder sollen Spaß dabei haben, die Notwendigkeit von gemein­samen Regeln aber ver­ste­hen und ernst nehmen. Die Regeln und Rit­uale wer­den kon­tinuier­lich wieder­holt und eingeübt. Sie gel­ten bis zum Ende der 4. Klasse. (Unser bevorzugtes Unter­richts­ma­te­r­i­al für das Soziale Ler­nen in der 1. Klasse ist: „Berge­dor­fer Unter­richt­sideen: Stopp – Kinder gehen gewalt­frei mit Kon­flik­ten um. Prak­tis­che Bausteine zur Gewaltprävention.“)

2. Klasse: Sozialtraining „Lubo aus dem All” mit unserem Schulsozialarbeiter

„Lubo aus dem All” ist ein inten­sives Sozial­train­ing, das unser Schul­sozialar­beit­er Herr Set­ter mit den 2. Klassen durch­führt (für das Soziale Ler­nen in den anderen Klassen: siehe “Soziales Ler­nen” im Menüpunkt “Schw­er­punk­te”).

„Lubo aus dem All“ – 1. und 2. Klasse ist ein Train­ing­spro­gramm zur frühzeit­i­gen Förderung sozial-emo­tionaler Basiskom­pe­ten­zen, um unangemessenes Ver­hal­ten und dem entste­hen von Gewalt an Schulen ent­ge­gen­zuwirken und Lern­vo­raus­set­zun­gen zu verbessern. Es wird an unser­er Schule in allen 2. Klassen im Klassen­ver­bund mit dem Schul­sozialar­beit­er über den gesamten Zeitraum des Schul­jahres erar­beit­et. Die 30 Stun­den fol­gen einem eige­nen stren­gen Lehrplan und kön­nen bei Bedarf mit Ver­tiefungsstun­den ergänzt werden.

Die einzel­nen Stun­den sind in eine kindgerechte, motivierende Rah­men­hand­lung einge­bet­tet. Der kleine Außerirdis­che Lubo besucht die Erde und möchte ler­nen, wie man auf der Welt Fre­unde find­et und wie man sich auf der Erde richtig ver­hält. Lubo stößt bei seinen Aus­flü­gen immer wieder auf Rät­sel und Prob­leme der Gefüh­le und des Miteinan­ders. Die Kinder helfen ihm bei der Prob­lem­lö­sung. Lubo begleit­et die Kinder in Form ein­er Hand­puppe durch alle Trainingsstunden.

Zen­trale Ziele des Pro­gramms sind:

  • Förderung sozial-emo­tionaler Basiskom­pe­ten­zen (Selb­st- und Fremd­wahrnehmung, Emo­tion­saus­druck, Emo­tion­ssprache usw.)
  • Förderung der Emo­tion­sreg­u­la­tion und Selbststeuerungsfähigkeit
  • Förderung sozialer Problemlösungsstrategien
  • Förderung angemessen­er Hand­lungsmöglichkeit­en und sozialer Fähigkeit­en für alter­styp­is­che Prob­lem­si­t­u­a­tio­nen (z.B. mit­spie­len wollen, Umgang mit Schimpfwörtern, Stre­it klären usw.)
  • Förderung der Zielklärungsfähigkeit

Das Train­ing­spro­gramm „Lubo aus dem All“ – 1. und 2. Klasse erscheint im Ernst Rein­hardt Ver­lag und wird regelmäßig wis­senschaftlich evaluiert.

(vgl.: Hil­len­brand, Hen­ne­mann, Hens, Höv­el (2018): „Lubo aus dem All“ – 1. und 2. Klasse; 4. Auflage; Ernst Rein­hard Ver­lag, München)

3. Klasse: Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstraining in Kooperation mit dem DTV

Jede 3. Klasse nimmt ein­mal jährlich im Klassen­ver­band an einem Selb­stvertei­di­gungs- und Selb­st­be­haup­tungstrain­ing mit Rain­er Son­ntag (vom Del­men­horster Turn­vere­in (DTV)) in der Schule teil, um Gewalt im All­t­ag etwas ent­ge­gen set­zen zu kön­nen. Das Gewalt­präven­tion­strain­ing find­et im Klassen­raum und in der Sporthalle statt. Es wer­den an je drei Schul­t­a­gen Gren­zver­let­zun­gen, Belei­di­gun­gen und Gewalt­tat­en the­ma­tisiert, um eigene und Gren­zen ander­er Mit­men­schen zu erken­nen und respek­tieren zu lernen.

Konkret wird vermittelt:

  • Gefüh­le als Warnsignale, ein Fremder spricht mich an, mein Kör­p­er gehört mir, Nein-Sagen, gute und schlechte Geheimnisse;
  • Ein­satz von Kör­per­sprache und Stimme, Erken­nen möglicher­weise gefährlich­er Sit­u­a­tio­nen, Strate­gien und Ver­hal­ten im Kon­flik­t­fall, „Ret­tungsin­seln“ auf dem täglichen Schul­weg, „Bauchge­fühl“ und „Ver­stand“ nutzen lernen;
  • Rangeln, Rin­gen und Raufen, ver­let­zungs­freies Fall­en, Schreiübungen.

Es wer­den ein­fache, aber effek­tive Selb­stvertei­di­gung­stech­niken spielerisch und mit Hil­fe von Rollen- und Team­spie­len ver­mit­telt, um in Gefahren- und Aus­nahme­si­t­u­a­tio­nen richtig zu reagieren und sich bei kör­per­lichen (auch sex­uellen) Über­grif­f­en befreien zu kön­nen. Der Schw­er­punkt liegt hier­bei aber auf der Präven­tion, um gar nicht erst in solche Sit­u­a­tio­nen zu geraten.

3. bis 4. Klasse: Der Klassenrat

Spätestens ab der 3. Klasse find­et in jed­er Klasse das Soziale Ler­nen im Rah­men des sog. „Klassen­rat“ statt: Der Klassen­rat ist eine basis­demokratis­che Form der Selb­streg­ulierung ein­er Klasse. Ein Schw­er­punkt ist das Lösen von sozialen Kon­flik­ten. Die Lehrkraft begleit­et den Prozess, sollte aber besten­falls nur die Rolle des Mod­er­a­tors übernehmen. Wenn die Regeln verin­ner­licht sind, wird der Klassen­rat eigen­ver­ant­wortlich und selb­st­ständig von den Kindern durchge­führt (Zum Weit­er­lesen: Kinder mit Ver­ant­wor­tung).

Allen Klassen ste­ht unser Schul­sozialar­beit­er Herr Set­ter nach Absprache unter­stützend zur Seite.

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