Schulgeschichte(n)

Die Schule in Has­ber­gen ist wesentlich älter als die Schule in Bunger­hof und hat eine inter­es­sante, wech­selvolle Geschichte. Das Schulleben in Has­ber­gen war damals (und teil­weise auch noch heute) sehr stark mit der Has­berg­er Kirche (St. Lau­ren­tius) ver­bun­den. Bei­de Gebäude liegen einan­der direkt gegenüber.

Bis 1959 gin­gen in allen Schulen Kinder und Jugendliche der 1. Klasse bis 8. Klasse gemein­sam auf die sog. “Volkss­chule” und wur­den auch größ­ten­teils zusam­men unter­richtet. Es gab in der Regel nur einen Dor­flehrer. Meist saßen die Jun­gen im Klassen­raum auf den Bänken in der Mitte und die Mäd­chen am Rand — denn diese wur­den, wie es damals hieß, nur „mitbeschult“. Ab der 8. Klasse wur­den Mäd­chen und Jun­gen an getren­nten Schulen unter­richtet. Erst nach 1968 gin­gen sie gemein­sam zur Schule (“Koe­duka­tion”).

Die Grund­schule Bunger­hof und die Schule Has­ber­gen sind erst seit 1983 eine Schule. Daher müssen zwei getren­nte Geschicht­en erzählt werden:

Geschichte der Schule Hasbergen

1637: Die eigen­ständi­ge Gemeinde Has­ber­gen find­et erst­ma­lig als „Schul­land“ Erwäh­nung; daher ist anzunehmen, dass die Schule da bere­its existierte. Der Küster der Has­berg­er Kirche, Tön­nies Brörs­ingk, ist wahrschein­lich gle­ichzeit­ig Schulmeister.

1641: Die fol­gen­den Schul­meis­ter sind (bis 1816) alle eben­falls gle­ichzeit­ig Küster in der Kirche von Has­ber­gen: Everdt thor Beke (Tuch­macher­meis­ter aus Bre­men, „Schul­meis­ter und Küster zu Haßber­gen und Schönemoor“) wird 1641 erwähnt.

1671: Der Sohn von Everdt thor Beke übern­immt das Amt des sog. „Schul­dieners“ und Küsters.

1816: Von nun an wer­den die Schul­diener “Lehrer” genannt.

Von 1816 bis 1959 sind die Lehrer alle gle­ichzeit­ig Organ­is­ten (mit ein­er Aus­nahme von 1945 bis 1947)), also eben­falls in der Kirche von Has­ber­gen tätig. Der Lehrer und Organ­ist (von 1816 bis 1869) Johann Diet­rich Hohn­holz ist in der Bevölkerung als „Tyrann von Has­ber­gen“ bekannt!

1848: Die Schule Has­ber­gen wird mit vier Klassen ein­gerichtet, aber nur mit drei Klassen belegt. Bei Kriegsende ist die Schule nur noch einklassig.

1945: Durch den Zus­trom von Ver­triebe­nen am Ende des 2. Weltkrieges wird eine zweite Klasse erforder­lich, 1950 bis 1954 muss eine dritte Klasse ein­gerichtet wer­den, bis 1959 dann wieder nur zwei Klassen.

Beson­der­heit bei den drei Schulen der eigen­ständi­gen Gemeinde Has­ber­gen (Has­ber­gen, Sand­ber­gen, Iprump) in dieser Zeit: Im Jahre 1938 wur­den bei allen drei Schulen Bade­häuser ein­gerichtet, die nicht nur den Schüler*innen, son­dern auch der Bevölkerung zur Ver­fü­gung standen. Nach Kriegs-schluss waren sie für einige Jahre mit Flüchtlings­fam­i­lien belegt. Etwa ab 1948 standen sie wieder für ihren eigentlichen Zweck zur Ver­fü­gung. Durch die weit­ge­hende Ausstat­tung fast aller Pri­vathaushalte mit san­itären Anla­gen in den Nachkriegs­jahren ver­loren sie bald ihre Bedeutung.

1959: Die sog. “Ober­stufe”, d.h. das 5. bis 8. Schul­jahr, wird in die Volkss­chulen Bunger­hof und Iprump umgeschult. Die Schule Has­ber­gen beste­ht als ein­klas­sige Schule für die Unter­stufe (1. bis 4. Klasse) fort.

Dann kommt erst­mals eine Frau an die Schule: Die Lehrerin Elfriede Polesch. Sie war 1945 mit dem ersten Flüchtlingstreck von West­preußen nach Has­ber­gen gekom­men. Zunächst ist sie kurze Zeit an der Schule in Sand­hausen tätig, dann wird sie 1959 nach Has­ber­gen als Schullei­t­erin ver­set­zt und bleibt dort bis zu ihrer Pen­sion­ierung 1979. Sie wohnt während dieser Zeit im 1. Stock des Schul­ge­bäudes. Unten in der Lehrerwoh­nung wohnt „Lehrer Lange“.

1968: Has­ber­gen wird wieder zweik­las­sig, aber mit Kindern des 1. bis 4. Jahrgangs.

1971: Die Schule Sand­hausen wird mit der Schule Has­ber­gen zusam­men­gelegt: Sand­hausen nimmt die Kinder der 1. und 2. Klassen auf, Has­ber­gen die der 3. und 4. Klassen. Die vier oberen Schul­jahre (5. bis 8. Klassen) wer­den auf Grund ein­er Vere­in­barung mit der Stadt Del­men­horst in den Schulen Iprump, Stick­gras und Bunger­hof konzen­tri­ert. Das 9. Schul­jahr besucht immer schon Del­men­horster Schulen.

1983: Die Has­berg­er Dorf­schule wird Außen­stelle der Grund­schule Bunger­hof. Ab da: “Grund­schule Bungerhof-Hasbergen”.

Geschichte der Schule Bungerhof

1906: Grün­dung der Schule Bunger­hof als Volkss­chule für die Klassen 1 bis 8.

1907: Fer­tig­stel­lung des ersten Gebäudes an der Straße (heute sog. “Alt­bau”). Es unter­richtet nur ein Lehrer: Johann Hein­rich Drey­er (von 1907 bis 1924) ist der erste Lehrer. Nach dessen Pen­sion­ierung wird er durch Hin­rich Vollers abgelöst (von 1924 bis 1933).

Der “Alt­bau” heute; unter­richtet wird jet­zt nur noch im Untergeschoss.

1933: Das Dorf Bunger­hof wird zu der Stadt Del­men­horst einge­mein­det. Bis dahin gehörte das Gebi­et zu Sand­hausen. Hin­rich Vollers wird erneut Lehrer bis 1948.

1943: Das Schul­ge­bäude erlei­det im 2. Weltkrieg Bombenschäden.

1950: Anbau der Katholis­chen Schule (2 Klassen­räume) (heute sog. “Mehrzweck­raum” und Werkraum).

1954: Neubau des Mit­tel­trak­tes (4 Klassen­räume) (heute Ein­gangs­bere­ich mit Klassen­räu­men links).

Der Mit­tel­trakt mit dem Ein­gang der Schule heute

1962: Bau der Turn­halle und deren Übergabe.

1965: Rek­tor Ernst Möl­len­berg geht in den Ruh­e­s­tand. Die Schulleitung übern­immt Horst Redetzky.

1967: Über­gabe des zweigeschos­si­gen Trak­tes (sog. “Neubau”) (6 Klassen­räume, 4 Grup­pen­räume, Toi­let­ten und 2 Samm­lungsräume). Anbau des Ver­wal­tungstrak­tes an den Mit­tel­bau (Schul­büros, Lehrerz­im­mer, San­itär­räume, kleine Küche, Archiv).

Der “Neubau” vom “Plat­ten­hof” aus gesehen.

1968: Auszug der Katholis­chen Schule, Umbau der freige­wor­de­nen Klassen­räume zu Fachräu­men (Wer­kraum und “Naturlehre-Raum”). Aus­bau eines Tex­til­raumes im Obergeschoss des alten Gebäudes, Umgestal­tung der Auße­nan­la­gen, Anlage eines Sportplatzes.

1969: In der Schule wer­den Schüler*innen aller Reli­gio­nen unterrichtet.

1976: Bunger­hof wird Grundschule

1977: Bau eines Spielplatzes

1982: 75-jähriges Jubiläum mit Schulfest

1983: Die Bunger­hof­schule bekommt eine Außen­stelle zugeteilt: die Has­berg­er Dorf­schule. Der offizielle Schul­name lautet nun: „Grund­schule Bunger­hof-Has­ber­gen“. Der Ver­wal­tungssitz der Schule ist in der Haupt­stelle Bungerhof.

1984: Rek­tor Redet­zky und seine Frau Irene (Schulsekre­tari­at) gehen in den Ruh­e­s­tand. Irm­gard Meisen­berg übern­immt die Schulleitung nach den Sommerferien.

1990: Im Rah­men der Koop­er­a­tion mit der Son­der­schule Less­ingschule wer­den in der Haupt­stelle Bunger­hof Sprach­heilk­lassen für Jahrgang 1 und 2 eingerichtet.

1993: Ausweitung des Förderkonzeptes durch Ein­rich­tung ein­er Inter­gra­tionsklasse über 3 Schuljahre.

1999: Grün­dung des „Fördervere­ins Bungerhof“

2000: Kon­rek­tor Hans Düs­er geht in den Ruh­e­s­tand. Sabine Halen ist nach den Som­mer­fe­rien die neue Konrektorin.

2001: Es erfol­gt eine Grund­schul­re­form mit der Ein­führung der „Ver­lässlichen Grundschule“.

2003: Ein­wei­hung eines Com­put­er­raumes, Schlüs­selüber­gabe durch das Berufs­förderungswerk Bookholzberg, Teil­nahme am Pro­jekt T 2 „Schulen ans Netz“.

2004: Ein­bau ein­er Küchen­zeile im Mehrzweck­raum für Unter­richt­szwecke (finanziert durch den Fördervere­in Bungerhof).

2005: Der Mit­tel- und Alt­bau wird aufwändig nach den neuesten Brand­schutzbes­tim­mungen ren­oviert (Flure, Außen­türen und Fluchtwege). 

2007: 100-jähriges Jubiläum mit Schulfest

2013: Im Jan­u­ar wird die Schullei­t­erin Irm­gard Meisen­berg in den Ruh­e­s­tand ver­ab­schiedet. Sie leit­ete die Schule fast 30 Jahre lang. Nach den Som­mer­fe­rien übern­immt Torsten Karp die Schulleitung.

(Quellen: Kurt Müsegades: Has­ber­gen — Ein Jahrtausend Gemein­degeschichte. Del­men­horst, 1974; Gespräche mit Zeitzeug­in­nen; Schulchronik; altes Foto der Schule Has­ber­gen mit Erlaub­nis von: Gun­da Pape, geb. Kruse)

Weit­ere Fotos der Schulen: Bilder­ga­lerie der Schule

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